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300 Johannespassion – Ensemble Lachrymae
April 7 | 20:00 - 22:00
€12 – €25300 Jahre nach der Erstaufführung erklingt Bachs Johannespassion in einer rekonstruierten Urfassung von 1724, ergänzt durch zeitgenössische Reflexionen.
Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion fasziniert seit 300 Jahren. Sie ist vielleicht die emotionalste und zugleich dramatischste Vertonung der biblischen Passionsgeschichte. Und doch scheint dieses Werk für Bach nie ganz vollendet gewesen zu sein. Überliefert sind zahlreiche Quellen, die unterschiedliche Versionen ergeben, es gibt also nicht die „eine“ Johannes-Passion. Das Ensemble Lachrymae möchte der ursprünglichen Fassung der Uraufführung vom 07.04.1724 nachspüren, von der jedoch das meiste Material verloren ist und die Rekonstruktion somit notwendigerweise mit Spekulation einhergeht. Um das Jubiläum eines der größten Meisterwerke der Musik noch herauszuheben, wird unsere Version ergänzt von drei Uraufführungen, die in den Verlauf der Passion eingeflochten sind. Ein vorangestellter Introitus von Jonas Kraft eröffnet einen weiten Klangraum, ausgehend von frühen Passionen Heinrich Schütz und überleitend in den Sog des Eingangschores „Herr unser Herrscher“. Zwischen den beiden Passionsteilen reflektiert Richard Röbel in seinem Werk „TiefenGrund“ die Verleugnung Petrus und vollzieht in seiner eigenen Klangsprache die Prozesse innerhalb Bachs Musik nach. Zuletzt bleibt in diesem Konzert Pilatus‘ Frage „Was ist Wahrheit“ nicht leer im Raum stehen. Valentin Ruckebier nimmt diese hier als Ausgangspunkt für eine religiös-philosophische Meditation, eine moderne Interpretation einer Bach-Arie. Eine Johannes-Passion, die zugleich alt und neu, bekannt und unerhört, spekulierend und faszinierend ist und Bachs Werk neu beleuchtet.
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